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Komm, laß uns lautlos in den Abend gehn
und immer tiefer in den Wald der Nacht,
wo Sterne hoch und weiß wie Lilien stehn
und noch ein Märchenmund im Monde wacht.
Rose Ausländer
aus: In den Traum
Zuspruch. Mir
Mit kleinen Schritten, gemessen, gemessen,
Die Strecke Weges, die schwierig ist, gehn.
Das Schöne erinnern, das Schlechte vergessen
Und schweigend die Zeichen der Hoffnung
verstehn...
Eva Strittmatter
aus: Sämtliche Gedichte
Sei still ...
So hielt ich still. Und manches ging vorüber.
Denn alles geht vorüber mit der Zeit:
Das große Glück. Das Frösteln und das Fieber.
Selbst ein Novembertag, ein noch so trüber.
Beständig bleibt nur Unbeständigkeit.
- Mascha Kaléko -
Fall ab, Herz vom Baum der Zeit,
fallt, ihr Blätter, aus den erkalteten Ästen,
die einst die Sonne umarmt', fallt,
wie Tränen fallen aus dem geweiteten Aug!
Ingeborg Bachmann
aus: I.B.: Die gestundete Zeit, 1952
Die Luft steht still. Die Bäume stehen still
und rühren sich nicht in der milden, schon
eine Spur herben Sonne. Sie warten.
Alles wartet auf etwas.
Es beginnen die Spätsommertage, jene
Tage, die man festhalten möchte...
Kurt Tucholsky
aus: Das verzauberte Paris
Nachts, wenn das Meer mich wiegt
Und bleicher Sternenglanz
Auf seinen weiten Wellen liegt,
Dann löse ich mich ganz
Von allem Tun und aller Liebe los
Und stehe still und atme bloß
Allein, allein vom Meer gewiegt...
Hermann Hesse
aus: Bei Nacht
Stillherrlich glänzt das Firmament
in unsrer Augen dunklen Seen,
des Lebens reine Flamme kennt
kein Werden und Vergehn.
Christian Morgenstern
aus: Sammlung Ein Sommer
Hand in Hand zwischen undenkbaren Gedanken.
Im Dickicht verliert sich die Spur.
Der Mond schlägt sein Auge auf,
gelb und für immer.
- Günter Eich -
Wenn du liebst, dringst du ans Licht wie
der Same, der in der Erde verborgen war.
- Bettina von Arnim -
Und lernen wir besser uns freuen,
so verlernen wir am besten,
andern wehe zu tun und Wehes auszudenken.
Friedrich Nietzsche
Aus: Also sprach Zarathustra.